Qualifizierung von Fachkräften in der Beratung, Betreuung und Pflege von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen.
Diese Weiterbildung vermittelt in theoretischen und praktischen Bausteinen Fachwissen für den speziellen Umgang mit Menschen, die eine Hirnschädigung erlitten haben.
Der tägliche Umgang mit Menschen, deren Leben durch eine erworbene Hirnschädigung oftmals einschneidende Veränderungen erfährt, bedarf spezieller fachlicher Kompetenzen. Neben Unsicherheiten, was die Patienten/-innen und Klienten/-innen von ihrer Umwelt wahrnehmen und wie sie dies tun, stellen sich Fragen nach möglichen Behandlungs- und Förderschritten sowie der weiteren Lebensperspektive.
Die Verhaltensveränderungen der Betroffenen und deren Auswirkungen auf die soziale Umwelt stellen besonders für die Angehörigen oftmals eine neue Belastungssituation dar und erfordern die Unterstützung durch kompetente Mitarbeitende.
Um das Kennenlernen der unterschiedlichen Facetten der Pflege und Entwicklungsförderung zu gewährleisten, wird die Weiterbildung in mehrere Bausteine eingeteilt.
Mit der Prüfung des erworbenen Fachwissens werden Sie in einem Abschlusskolloquium zertifiziert.
Ziele der Weiterbildung:
- Erweiterung der fachlichen Kompetenz
- mehr Sicherheit im Umgang mit Betroffenen und Dritten
- Stärkung der projektbezogenen Arbeit
- Erhöhung der Kompetenzen zur Weitervermittlung von Fachkenntnissen an Dritte
- besserer Austausch von Erfahrungen und Wissen mithilfe einer Lernplattform
Lernorganisation:
Es handelt sich um eine berufsbegleitende Weiterbildung im Umfang von ca. 328 Unterrichtsstunden, die sich aus Basiskurs, Wahlbausteinen, E-Learning, Hospitationen, Projektarbeit und Gruppensupervision zusammensetzen.
Basiskurs (112 Stunden)
Inhalte:
- Neurologie & Neuropsychologie
- Doppeldiagnosen
- Pflege
- Recht
- Umgang mit fremd- und autoaggressiven Verhaltensweisen
(Deeskalation)
- Selbstfürsorge, Resilienz
- Ethik
- Sozialverhalten, Lebenswelt
- soziales Umfeld
2. Wahlbausteine (24 Stunden)
Von den Teilnehmenden nach Arbeits- und Interessensschwerpunkten frei zu wählen. Mögliche Themen sind:
- Vertiefung von Pflegethemen
- Therapiemöglichkeiten
- Arbeit und Beschäftigung
- Vertiefung von Rechtsfragen
- Biografiearbeit
- Psychoedukation
- Unterstützte Kommunikation, Leichte Sprache
3. Hospitationen (80 Stunden)
Jeweils mehrtägige Hospitationen in den verschiedenen Bereichen der Behandlungskette. Mögliche Stationen sind:
- Beatmungsstation
- Rehabilitation
- Wachkoma
- Eingliederungshilfe (ambulant oder stationär)
4. Projektarbeit (48 Stunden)
Im Rahmen der Weiterbildung führen die Teilnehmenden ein Projekt durch, das Inhalte der Weiterbildung exemplarisch in ihrem Arbeitsfeld umsetzt.
5. Supervisionsgruppen (16 Stunden)
Zur Begleitung der Planung, Durchführung und Evaluation der Projektarbeit
6. Seminar »Train the trainer« (8 Stunden)
Hier werden Kompetenzen vermittelt, um die eigenen Kenntnisse zum Krankheitsbild an Betroffene, Angehörige und Kollegen/-innen besser weitergeben zu können.
7. E-Learning (26 Stunden)
Die Weiterbildung wird unterstützt durch die Einrichtung einer Lernplattform im Internet. Hier werden Lernmodule für die Bearbeitung von Aufgaben eingestellt, die interaktiv von der Kursleitung betreut werden.
Weiterhin werden das Kursprogramm und die Seminarmaterialien auf der Lernplattform eingestellt, können Foren zu einzelnen Themen eingerichtet werden und die Teilnehmenden den jeweils aktuellen Stand ihrer Projekte vorstellen.
8. Teilnahme an der Fachtagung des Arbeitsfeldes Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen (8 Stunden)
9. Abschluss und Zertifizierung (6 Stunden)
Projektpräsentation und Zertifizierung
Teilnahmevoraussetzungen:
Eine mindestens dreijährige, abgeschlossene pädagogische oder pflegerische Berufsausbildung und möglichst eine mindestens einjährige Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen.
TERMINE
Start: Frühjahr 2023
Fachtag mit Abschluss: Herbst 2024
Flyer zum Download (alte Version)
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